Die älteren von euch erinnern sich sicher noch an die "Antennenwälder" auf den Hausdächern oder auch die messingfarbenen Hausantennen, die auf den riesigen TV-Empfängern standen. Ach ja, da gab es dann noch die riesigen Ostzonenantennen, wie meine Eltern sie damals bezeichneten, mit diesen Dingern konnte man mit etwas Glück das Fernsehen der DDR empfangen. Vereinzelnd sieht man ja noch verrostete Exemplare auf den Hausdächern. Waren das noch Zeiten, der Fernsehabend wurde noch richtig durchgeplant, die Mutter schmierte ein paar Schnittchen, der Vater stellte sich sein Bierchen auf den Tisch und dann wurde der Fernseher eingeschaltet. Zuerst passierte meistens nix, die Mattscheibe zeigte nur Schnee oder ein paar verrauschte Doppelbilder. Jetzt begann der Antennen-Tanz! Es wurde gedreht, hochgehalten, geflucht. Stühle, Leitern und Drahtbügel sollten für ein perfekte Bild sorgen. Während die gewünschte Sendung begann, stand mein Vater noch immer vor dem Fernseher und hielt die Antenne in die Höhe, während sich meine Mutter durch ein “so ist gut”, “besser” und “Ton ist weg” als Antennen-Navigator betätigte. Dann konnte ein entspannter Fernsehabend beginnen. Es gab nur ein Programm, keine Werbung mitten im Spielfilm und um Mitternacht war Sendeschluss. Dann konnte man bestenfalls das Testbild angucken.